Luftblasen aus Gussform bekommen...

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Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo liebe Leute,
ich habe vor garaumer Zeit schonmal einen Tread erstellt zum Thema Vibrationsdämfer im Eigenbau mittels 2k Silkon und dort einige Testreihen mit Vibrationsanalyse gefahren die sehr vielversprechend waren.

Mittlerweile habe ich mir eine Stahlform gefräst mit exakten Gopro 3 Maßen , passend zum 2 Achs Rc- Timer Gimbal.

Gestern war der erste Versuch beim giessen.

Zur Vorgehensweise:

Stahlformen mit Trennspray eingenebelt und fest verschraubt. Einfüllöffnung für Material beträgt 10mm mittig der Form. Hierdurch soll auch die Restluft im Sili entweichen können. 2k Sili in 0sha angemischt und mittels Spritze eingefüllt bis Oberkante Einfüllstutzen. Nach dem giessen die Form in die Hand genommen und ca. 15 Minuten lang mit dem Kunststoffhammer bearbeitet um die Luftblasen hoch zu fördern. Das Ergebnis ist zwar brauchbar , aber nicht perfekt. Es sind immernoch kleine Bläschen im Sili zu erkennen. Ist halt nur ne rein optische Sache. Aber die würde ich auch gerne weg bekommen.

uploadfromtaptalk1378454103319.jpg


Also habe ich meinen Airbrush Kompressor kurzerhand in eine Vakuumpumpe umfunktioniert, eine große Tupperdose mit Dichtung umgebaut zur Vakuumkammer und einen neuen Versuch gestartet. Leider war das Ergebnis zwar besser aber immer noch nicht blasenfrei.

Jetzt meine eigendlichen Fragen:

1. die Tupperdose als Vakuumkammer zu verwenden , da ich die Form dort hereinstellen kann, ist das eher kontraproduktiv als wenn man sich einen Anschluss an die Form bastelt oder kommt das aufs selbe heraus?
Problem hierbei ist auch das sich die Dose schon sehr zusammenzieht!

2. Wenn man das Vakuum direkt an die Form frickelt , kann das Material auch herausgesaugt werden?

Mfg
Der Wolle
 

FerdinandK

Erfahrener Benutzer
#2
Ev bringt erwärmen was ...
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#5
Falls möglich, in ein Ultraschallbad stellen. Die gibt es ja zur Brillenreinigung für ein paar Euro alle Jahre bei Aldi und Konsorten.
 

Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#7
Erst einmal Dankeschön für die schnellen Antworten.

Das mit den Vibrationen und rütteln wusste ich schon, deshalb ja meine Aktion mit dem Hammer!Ultraschallbad wäre auch eine Möglichkeit gewesen leider ist meines zu klein dafür. Da das Sili eine recht kurze Aushärtezeit 1.5Std. hat wollte ich es mit Vakuum probieren.


Hat in der Richtung niemand Erfahrungen und kann mir meine Fragen beantworten?

Gruß
Wolle
 
Zuletzt bearbeitet:

Altix

Erfahrener Benutzer
#8
...Hat in der Richtung niemand Erfahrungen und kann mir meine Fragen beantworten?

Gruß
Wolle
Das ist leider nicht so ganz leicht zu sagen ;) Grundsätzlich sollte es möglich sein, die Luftblasen im Vakuum zu entfernen. In der Praxis hängt das aber von verschiedenen Faktoren ab: je viskoser das Material, desto stärker muss das angelegte Vakuum sein. Zumal, wenn das Material rasch aushärtet. Ob das mit einer Tupperdose klappt ist ungewiss. Du kannst darin zwar einen Unterdruck erzeugen, aber die Dosen sind nicht dafür ausgelegt und werden durch Deformation vermutlich rasch undicht. Du hast dann zwar immer noch einen Unterdruck in der Dose, aber der ist geringer als das, was die Pumpe zu leisten im Stande ist und reicht möglicherweise nicht, um das Gas aus dem Silcon zu bekommen. Die Variante würde ich verwerfen.

Wenn, dann würde ich das Vakuum direkt anlegen. Auf diese Weise kannst du übrigens Vakuum und Ultraschall kombinieren, was sicher auch hilfreich ist. Rein theoretisch kann dabei auch etwas Silikon angesaugt werden, denn wenn die Gasblasen austreten ist das nichts Anderes als Schaum an der Oberfläche. Wie stark da etwas schäumt oder eingesogen wird, ist eine spezifische Eigenschaft des Silicons (Stichwort Oberflächenspannung), das kann niemand aus der Ferne beantworten. Ich würde die Form anfangs einfach nicht randvoll machen und mit transparenten Schlauchverbindungen zur Pumpe arbeiten. Dann siehst du ja, ob etwas passiert und kannst jederzeit auch abbrechen.

Andere Frage: Bei dem System handelt es sich doch vermutlich um ein Zweikomponentensystem. Dann entstehen die Luftblasen ja beim Vermischen der beiden Komponenten. Gerade bei der Vermischung viskoser Komponenten ist das ein häufiges Problem. Abhilfe schafft, die Komponenten vorsichtig (=langsam) zu vermischen und evt. auch einen gelochten Löffel oder so zu verwenden. In jedem Fall muss die Bildung von Strudeln beim Rühren verhindert werden. Das bedeutet nämlich immer, das Luft in die Flüssigkeit gezogen wird. Je kleiner die Oberfläche beim Rühren ist, desto weniger Luft wird eingezogen.
 

Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#9
Super ! Danke Altix!

Damit kann ich Arbeiten! Es ist in der Tat ein 2 Komponenten Mischsystem. Ich werde nachher mal ganz vorsichtig anmischen und so viele Blasen wie möglich vermeiden, danach mit meinem durchsichtigen Saugschlauch direkt auf die Form gehen. Das sollte mich um einiges weiterbringen.

Vll. werde ich mir für die Zukunft nochmal ein Stahlkasten bauen der richtigen Unterdruck haben kann. Dann sollte ich auch ein perfektes Ergebnis hin bekommen.

Naja habe ja Zeit um zu probieren und zu testen, macht ja auch fun und man lernt nie aus.

Gruss
Wolle
 

meierzwo

Erfahrener Benutzer
#10
Nur eine Idee. Eventuell kann man die beiden Komponenten in einem Plastik (Gefrier) Beutel ein füllen, soweit wie es geht die Luft entfernen und durch kneten und walken mischen.
 

Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#11
Danke für den Tip! Aber das Mischen mit dem Holzspatel ist mir grade gaaaanz vorsichtig fast blasenfrei gelungen. Ich habe auch beim einfüllen schon peinlichst genau drauf geachtet nicht wieder Blasen zu produzieren. Nach dem einfüllen von ca. 3/4 des Silis direkt das Vakuum auf die Gussform gegeben etwas, danach weiter eingefüllt bis oben hin und noch mal vakuumisiert. Ich glaube diesmal wird perfekt. Danke euch!!! Heute Abend weiss ich wie es ausschaut. Yippy

Gruss
Wolle
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#12
Da gibt es für angehende Chemiker Handbücher zum Thema Rühren. Ich glaube, blasenfrei kann nur mit einem runden Glasstab gerührt werden. Danach klopft man den Rührbehälter solange auf, bis die Blasen alle oben rauskommen und abgestochen werden können.
 

Altix

Erfahrener Benutzer
#13
Da gibt es für angehende Chemiker Handbücher zum Thema Rühren. Ich glaube, blasenfrei kann nur mit einem runden Glasstab gerührt werden. Danach klopft man den Rührbehälter solange auf, bis die Blasen alle oben rauskommen und abgestochen werden können.
Also ich bin ja seit geraumer Zeit so richtiger Chemiker, deshalb kann ich dir versichern, dass das so nicht ganz korrekt ist ;) Wir rühren bei uns in der Firma in 4.000 Liter Bottichen, da müsste der Glasstab schon gigantische Ausmaße haben ;) Wenn außerdem die Flüssigkeit nur hochviskos genug ist, dann kannst du klopfen bis der Arzt kommt, ohne dass die Bläschen sich bequemen, nach oben zu kommen :D Unsere Rührwerke könnten problemlos Honig rühren oder flüssige Schokolade, ohne dass da viele Bläschen eingezogen würden. Das liegt einerseits an der niedrigen Drehzahl der Motoren und andererseits an dem Rührblatt am Boden des Behälters. Das Dingen ist komplett perforiert. Dadurch wird vermieden, dass die ganze Brühe an den Wänden hochgeschoben wird und oben rauskommt (was ohne Löcher unweigerlich passieren würde) und damit die Oberfläche der Flüssigkeit klein bleibt. Ganz genial sind so genannte Becherrüchrwerke. Da sind an dem Rührer statt dreier Flügel drei Becher ohne Boden in einem ganz bestimmten Anstellwinkel angebracht. Da hast du nur sehr wenig Bewegung an der Oberfläche aber dennoch eine intensive Durchmischung. Das ist aber alles jenseits von Gut und Böse für die Aufgabenstellung hier. Bei einer Topfzeit von über einer Stunde hat man ja alle Zeit der Welt, durch vorsichtiges langsames Rühren das Einziehen von Luftblasen zu verhindern. Zum Rest s.o.
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#14
Ich dachte, er rührt im Hobbykeller nur 100ml an :)

Micha
 
#15
Hallo,

ich kann dir mal meine Variante vorstellen:
Silikonpuffer.JPG

Die Form in POM gefräst, so dass es eine ebene und glatte Oberseite gibt. Danach füll ich das ganz normal angerührte Silikon ein. So lange es noch flüssig ist steigen kleine Luftblasen auf, die ich dann an der Oberseite mit einer Nadel ansteche bis sie weg sind.
Danach schiebe ich vorsichtig eine plane Platte drüber (CD-Hülle), beschweren - fertig.
ggf. muss man nochmal nachfüllen und ja - es ist eine kleine Sauerei - je nach dem wie viel Silikon zuviel in der Form ist.
Aber die eigentliche "Sicht- bzw. Funktionsform" kommt meines Erachtens brauchbar raus.

Grüße

Knut
 
#16
einfach die Form in einen Topf oder was anderes festes, dann Tüte drüber und Vakuum ziehen, geht auch mit einem alten Kühlschrank Kompressor :)
bei mehr Fragen melden :)

Gruß Michael
 
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Altix

Erfahrener Benutzer
#18
Ein alter Schnellkochtopf müsste doch das richtige sein um ein entsprechendes Vakuumbehältnis zu bekommen ...
Kann man versuchen, aber Behälter und Dichtungssysteme, die für Überdruck ausgelegt sind, müssen nicht zwangsläufig auch im Unterdruck funktionieren. Einen Versuch wäre es allerdings wert. Kostet ja nix ;)
 
#19
Michael
Wieweit kommt man denn Vakuumtechnisch mit Hausmitteln runter ?
Ich denke mit Staubsauger und Schnellkochtopf kommt man nicht an die Grenze der Dichtungen aber evtl. reicht so ne Mini Vakuumkamner aus ...
 

Master of Hardcore

Erfahrener Benutzer
#20
Also mit meinem Kühlschrankkompressor komme ich auf 0.9bar vakuum. Staubsauger wird auf keinen Fall reichen ,zumindest nicht die die ich besitze. :D

Mein Problem ist momentan das das Material schon leicht angesaugt wird. Ich denke der Einfüll und Vakuumanschluss Bereich muss länger werden um das zu verhindern. Im unteren Teil der Form sind wenigstens keine Blasen mehr. Alle nur noch oberhalb.

Gruss
Wolle
 
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